Auswertung der Abrechnungsdaten von 2010 bis 2023
Der BARMER Zahnreport 2025 widmet sich schwerpunktmäßig dem Thema Zahnfüllungen und ist der Frage nachgegangen, ob sich in einem Zeitraum von ungefähr zehn Jahren die Haltbarkeit bzw. Liegedauer von Zahnfüllungen in Deutschland verbessert hat. Für die Analyse wurden die anonymisierten vertragszahnärztlichen Abrechnungsdaten der BARMER aus den Jahren 2010 bis 2023 herangezogen. Damit liegen den Ergebnissen des Zahnreports die Daten von etwa 10,7 Prozent der deutschen Bevölkerung und 12,3 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten hierzulande zugrunde.
Tatsächlich ließ sich ermitteln, dass die Hälfte der großen Seitenzahnfüllungen aus dem Jahr 2010 im Durchschnitt mindestens 6,5 Jahre gehalten haben, während für die Füllungen aus dem Jahr 2015 bereits eine Lebensdauer von mindestens 7,2 Jahren zu verzeichnen war. Wie die Autoren des BARMER Zahnreports betonen, bedeutet diese Entwicklung hin zu einer längeren Haltbarkeit von Zahnfüllungen auch eine Verbesserung der allgemeinem Mundgesundheit in Deutschland.
Deutliche regionale Unterschiede
Überraschenderweise zeigten sich bei diesem Trend einer immer längeren Haltbarkeit von Füllungen jedoch deutliche regionale Unterschiede. Im Bundesdurchschnitt sind Füllungen nach zehn Jahren zu etwa 34 Prozent noch intakt. Dies wird von den in Baden-Württemberg ermittelten Daten übertroffen. In diesem Bundesland befinden sich Füllungen auch nach einer Dekade noch zu rund 42 Prozent im Mund. Ganz anders verhält es sich zum Beispiel in Sachsen-Anhalt. Hier sind es lediglich 18 Prozent, die nach diesem Zeitraum nichts von ihrer Funktionsfähigkeit eingebüßt haben.
Das liegt nach Einschätzung der Autoren des Reports nicht an einer größeren oder geringeren Behandlungsqualität, sondern eher an unterschiedlichen Therapiekonzepten der Behandler. Vor allem aber scheinen soziale und finanzielle Faktoren eine Rolle zu spielen. In Bundesländern, deren Bevölkerung einen vergleichsweise hohen sozioökonomischen Status aufweist, was Bildung, Einkommen und Beschäftigungsgrad betrifft, halten große Seitenzahnfüllungen nachweislich länger als in Ländern mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Als Spitzenreiter ist hier neben Baden-Württemberg Bayern zu nennen.
Trend zur Langlebigkeit trotz Amalgamverbot fortsetzen
Die BARMER fordert angesichts des EU-weiten Verbots des bekanntermaßen langlebigen Dentalamalgams, dass der bisher zu verzeichnende kontinuierliche Anstieg der Haltbarkeit von Zahnfüllungen fortgesetzt werden sollte. Damit gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten bei Füllungstherapien auch in Zukunft eine optimale, evidenzbasierte und zahnmedizinisch erprobte Versorgung zur Verfügung steht, muss bei den alternativen Füllstoffen eine maximale Transparenz im Hinblick darauf gewährleistet sein, wie gut sie sich als Ersatzmaterialien für Amalgam bewähren. Das macht weitere wissenschaftliche Studien erforderlich. Insbesondere für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen ist eine qualitativ hochwertige zuzahlungsfreie Füllungstherapie nach wie vor von großer Bedeutung.
BARMER Zahnreport 2025
Haltbarkeit von Zahnfüllungen nimmt zu
Zu den Ergebnissen des BARMER Zahnreports 2025 gelangen Sie auf den Seiten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg).