Umfrage

Bedeutung von Fluoriden in der Kariesprävention

Eine Online-Umfrage der „Informationsstelle für Kariesprophylaxe“ (IfK) unter Deutschlands Hochschul-Zahnmedizinern zur Fluoridierung stellt eine der neuesten wissenschaftlichen Bewertungen von Fluoriden als Kariesschutz dar. Die Einschätzung der Experten: Es gibt keine gleichwertige Alternative zum Einsatz von Fluoriden.
Von Öffentlichkeitsarbeit (sk)
Erstellt am 08.08.2024
Quelle: zm online / Informationsstelle für Kariesprophylaxe
Ein Zahnmodell wird durch ein gläsernes Schutzschild geschützt, Fluoridpartikel umgeben den Zahn. © Pungu x – stock.adobe.com

Leitlinien empfehlen Fluoridierung

Das kennt wahrscheinlich jede Zahnarztpraxis: Patienten hinterfragen kritisch den Einsatz von Fluoriden in der Kariesprävention. Auch die Medien greifen das Thema immer wieder gerne auf und warnen vor den vermeintlichen Gefahren von Fluorid. Zusätzlich kommen immer mehr Produkte – vor allem Zahncremes – auf den Markt, die als Fluoridalternativen gepriesen werden. Dabei sprechen die wissenschaftlichen Leitlinien zur Kariesprophylaxe, etwa die S2k-Leitlinie „Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen“, eine ganz andere Sprache und empfehlen den Einsatz von Fluoridierungsmaßnahmen zum Kariesschutz nachdrücklich.

Die IfK wollte Klarheit schaffen und wandte sich an 98 Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber, Professorinnen und Professoren sowie Privatdozentinnen und -dozenten an 30 deutschen universitären Einrichtungen der Zahnmedizin. Sie wurden eingeladen, im Zeitraum vom 18. Juli 2023 bis zum 15. September 2023 auf der Plattform SoSci Survey an einer Online-Umfrage teilzunehmen. 40 der eingeladenen Experten beteiligten sich.

Einschätzung der Experten

Es gibt derzeit keine gleichwertige Alternative zum Einsatz von Fluoriden, darin waren sich alle Expertinnen und Experten einig. Die überwiegende Mehrheit schätzt die Wirksamkeit und Evidenz von Fluoriden als hoch ein. Für die meisten Befragten kann daher ein deutschlandweiter Schutz der breiten Bevölkerung vor Karies ohne die Anwendung von Fluoriden kaum verwirklicht werden. Die Umfrageteilnehmenden nahmen fast durchweg an, dass die ihnen bekannten zahnmedizinischen Expertinnen und Experten ihre Ansicht zu Fluoriden zu mindestens 90 oder gar 100 Prozent zustimmen. Fluoridhaltige Zahnpasta wird so gut wie immer, die Anwendung von fluoridiertem Speisesalz bei der täglichen Ernährung von etwa 60 Prozent der Teilnehmer empfohlen. Bei Mundspülungen, Gelen und Lacken sind die Einschätzungen unterschiedlich. Grund sind wohl fachspezifische Empfehlungen für verschiedene Altersgruppen oder für Patienten mit Vorerkrankungen oder Behinderungen. Die Anwendung von Mundspüllösungen sowie Gelen und Lacken richtet sich außerdem nach bestimmten, unter anderem durch Leitlinien festgelegten Indikationen.

Umfrageergebnisse

Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse der Umfrage zur Fluoridprävention finden Sie auf den Seiten von „zm online“.