Angriff auf den Zahnschmelz
Ein jeder kennt plötzlich auftretende, stechende Schmerzen bei sehr kalten oder heißen Speisen. Grund dafür ist meist ein zu dünner Zahnschmelz. Im Extremfall liegt sogar das Dentin frei. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht auf Cureus, hat nun herausgefunden, dass dieses Problem häufig bei Menschen mit diagnostizierter Bulimie vorkommt. Das regelmäßige Erbrechen im Zusammenhang mit der Krankheit sorgt dafür, dass die Magensäure häufig den Zahnschmelz angreift.
Eindeutiges Ergebnis der Studie
Wissenschaftler untersuchten die Zähne von insgesamt 30 Patientinnen und Patienten mit zwei verschiedenen Methoden. Zum einen wurde ein kalter Luftstrom auf den Zahnhals gerichtet. Zum anderen wurde eine Parodontalsonde vorsichtig entlang der Zahnoberfläche geführt. Anschließend bewerteten die Patientinnen und Patienten ihr Schmerzempfinden. Das Ergebnis: 96,67 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer weisen mindestens einen hypersensiblen Zahn auf. Besonders bei Kälte reagierten die Probandinnen und Probanden schmerzempfindlich. Die höchste Schmerzintensität wurde bei den Prämolaren des Unterkiefers gemessen.
Hinweis auf mögliche Essstörung
Für die Betroffenen ergibt sich dadurch das Problem, dass das Essen weiter erschwert und damit psychische Belastungen weiter verstärkt werden. Um den Prozess zu verlangsamen, können Fluoridlacke, sanfte Zahnpasten und spezielle Schutzversiegelungen helfen. Für Zahnärztinnen und Zahnärzte gilt es, bei Patientinnen und Patienten mit schmerzempfindlichen Zähnen aufmerksam zu werden. Dies könnte ein Hinweis auf eine mögliche Essstörung sein, bei der die Personen auf rechtzeitige Hilfe angewiesen sind, um Folgeschäden zu begrenzen.
Mehr zur Studie
Die ausführlichen Ergebnisse
Mehr Informationen zur Studie „Assessment of Dentin Hypersensitivity in Patients With Bulimia Nervosa“ finden Sie auf cureus.com.