Leitlinien

Direkte Kompositrestaurationen an bleibenden Zähnen im Front- und Seitenzahnbereich – neue S3-Leitlinie

Die 2024 veröffentlichte neue Leitlinie zu Kompositrestaurationen stellt sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht eine Erweiterung der S1-Leitlinie „Komposit im Seitenzahnbereich“ von 2016 dar und bietet evidenzbasierte Hinweise und konkrete Handlungsempfehlungen, die ganz dem derzeitigen „State of the Art“ entsprechen.
Von Öffentlichkeitsarbeit (sk)
Erstellt am 26.11.2024
Quelle: AWMF | zm online
Polymerisation bei einer Kompositfüllung. Das Komposit wird mithilfe einer Polymerisationslampe (blaues Licht) gehärtet. © Photography09 – stock.adobe.com

Wertvolle Orientierungshilfe für die zahnärztliche Praxis

Die unter Federführung der „Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“ (DGZMK) und der „Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung“ (DGZ) und in Zusammenarbeit mit 20 nationalen zahnmedizinischen Fachgesellschaften erarbeitete umfangreiche S3-Leitlinie zum Einsatz von Kompositmaterialien in der direkten Restauration bleibender Zähne wurde auf dem Online-Portal der „Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften“ (AWMF) sowie im „Journal of Adhesive Dentistry“ veröffentlicht. Sie enthält die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und praxisrelevante Anwendungsempfehlungen für diesen Bereich der Zahnmedizin und ermöglicht einen Überblick über die Überlebensrate und die Qualität von Kompositrestaurationen in verschiedenen Indikationsklassen. 

20 evidenzbasierte Empfehlungen

Es handelt sich um den ersten umfassenden Leitfaden, der die Indikationen und Qualitätsmerkmale von direkten Kompositrestaurationen auf der Grundlage der Ergebnisse einer Vielzahl von klinischen Studien abbildet. 20 evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen für die Anwendung bilden den Kanon an Restaurationen der Kavitätenklassen I bis V ab. Dabei werden auch komplexere Anwendungen wie Höckerersatz und Zahnformkorrekturen berücksichtigt. Mit einbezogen werden auch für die Behandlungspraxis relevante Aspekte wie unterschiedliche Voraussetzungen und Faktoren, die die jeweiligen Patienten mitbringen, sowie der Grad der Invasivität. Insgesamt stellt dieser Leitfaden eine wichtige und umfassende Orientierungshilfe für die tägliche Anwendungspraxis dar. Ziel der S3-Leitlinie ist die Verbesserung der Versorgungsqualität auf der Grundlage einer differenzierten und wissenschaftlich basierten Indikationsstellung und Prognoseabschätzung und die optimale Verarbeitung von direkten Kompositrestaurationen im Front- und Seitenzahnbereich.

In einem zweiteiligen Beitragsspecial der „zm online“ erhalten Zahnärztinnen und Zahnärzte eine Zusammenfassung der Erkenntnisse und Empfehlungen der neuen Leitline. Teil 1 wurde bereits veröffentlicht und ist online abrufbar, Teil 2 der Präsentation der Leitlinie finden Sie demnächst in der Ausgabe 23-24/2024 der „zm“ vom 1. Dezember.

S3-Leitlinie zu Kompositrestaurationen auf den Seiten der AWMF

Unter nachfolgendem Link gelangen Sie zur Leitlinie auf den Seiten des AWMF-Portals.