Forschung

Endodontie und Herzgesundheit

Studien zeigen, dass Patienten mit apikaler Parodontitis ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen. Wurzelkanalbehandlungen können das Risiko koronarer Herzerkrankungen senken. DGZMK und DGET haben zusammen den aktuellen Forschungsstand zum Thema veröffentlicht.
Von DGZMK
Erstellt am 20.01.2025
Eine Reihe von vier transparenten Zähnen vor einem rosafarbenen Hintergrund, an einem der Zähne wird eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. © Alex Mit – stock.adobe.com

Kompaktempfehlung von DGZMK und DGET

Die Verbindung zwischen endodontischen Erkrankungen und koronaren Herzerkrankungen (KHK) rückt zunehmend in den Fokus der Forschung. Wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Patienten mit apikaler Parodontitis 1,4- bis 5-fach erhöht ist. Obwohl ein direkter Kausalzusammenhang bislang nicht belegt ist, verdeutlichen die Daten die Bedeutung einer erfolgreichen endodontischen Therapie – nicht nur für die orale, sondern auch für die systemische Gesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) hat zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) den aktuellen Forschungsstand zum Thema im Format der „Kompaktempfehlung“ veröffentlicht.

WKB senkt systemische Risikofaktoren für KHK

Eine apikale Parodontitis ist mit erhöhten Konzentrationen von Entzündungsmarkern im Blutplasma und gesteigertem oxidativem Stress verbunden. Diese Faktoren tragen zur Entwicklung von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen bei, die letztlich eine KHK begünstigen können. Erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen oder Revisionen, die die endodontische Infektion eliminieren, führen nachweislich zu einer:

  • Normalisierung systemischer Entzündungsmarker und Rückgang des oxidativen Stresses,

  • Reduzierung des KHK-Risikos um bis zu 84 Prozent im Vergleich zu unbehandelten endodontischen Infektionen,

  • Verminderung des Sterberisikos aufgrund einer KHK um bis zu 49 Prozent im Vergleich zu unbehandelten endodontischen Infektionen.

Der Präsident der DGET, Prof. Dr. Edgar Schäfer aus Münster, betont in diesem Zusammenhang: „Es ist bekannt, dass durch eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung die erhöhten Serumkonzentrationen wieder auf die Normwerte reduziert werden können.“

Gemeinsame Risikofaktoren und klinische Relevanz

Eine KHK und eine apikale Parodontitis teilen viele Risikofaktoren, darunter ungesunde Lebensgewohnheiten wie Alkohol- und Nikotinkonsum, fettreiche Ernährung sowie systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Hypertonie. Patientinnen und Patienten routinemäßig über diese Zusammenhänge aufzuklären, ist ein wichtiger Beitrag zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen.

Endodontie und Herzgesundheit

Kompaktempfehlung von DGZMK und DGET

Die Kompaktempfehlung unter dem Titel „Kann die Endodontie zur Herzgesundheit beitragen?“ sowie die Pressemitteilung von DGZMK und DGET dazu können Sie auf den Seiten der DGZMK herunterladen.
   

Kompaktempfehlung
   

Pressemitteilung