Studie

Hoher Zuckerkonsum erhöht Risiko für Depressionen

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus England belegen, dass ein hoher Zuckerkonsum auch ein deutlich höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken, mit sich führt. Naschkatzen, die viel Süßes essen und trinken, sollten also ihre Ernährungsgewohnheiten überdenken – denn auch andere Allgemeinerkrankungen wie Diabetes oder Schlaganfälle können die Folgen eines zu hohen Zuckerkonsums sein.
Von Öffentlichkeitsarbeit (sk)
Erstellt am 25.10.2024
Quelle: Journal of Translational Medicine
Vor einem mittelblauen Hintergrund rechts ein himmelblauer Ballon mit aufgemaltem traurigen Gesicht. © AdriaVidal – stock.adobe.com

Auffinden von Ernährungsmustern und Biomarkern im Blut

Die Studie wurde auf der Basis der Auswertung von Daten einer großangelegten Online-Erhebung im Rahmen der „UK Biobank“ erstellt. An der Erhebung zum Thema Ernährung nahmen über 180.000 Probanden teil. Bei der „UK Biobank“ handelt es sich um eine großangelegte britische Langzeit-Studie, die den Einfluss verschiedener Faktoren bei der Entstehung von Krankheiten untersucht. Die Antworten auf 140 Fragen zu bevorzugten Lebensmitteln und Ernährungsgewohnheiten wurden unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz (KI) analysiert, wobei es sich zeigte, dass die dabei zu Tage tretenden verschiedenen Ernährungsmuster jeweils spezifische Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und das Auftreten bestimmter Biomarker im Blut haben. Vor dem Hintergrund der jeweiligen Ernährungsvorlieben unterschied das Forscherteam dabei drei Gruppen von Befragten: die „Gesundheitsbewussten“ mit einem hohen Gemüse- und Obst- sowie einem mäßigen Konsum von Süßem und tierischen Produkten, die „Alles-Esser“ ohne ein spezifisches Ess- und Trinkverhalten und die „Naschkatzen“ mit einer ausgeprägten Neigung zum Verzehr von süßer Nahrung und gesüßten Getränken.

Risiko für Depressionen um 31 Prozent erhöht

Die „Gesundheitsbewussten“ hatten nicht nur ein geringeres Risiko für Herzversagen und chronische Nierenerkrankungen. Bei ihnen fand sich auch eine relativ niedrige Rate an Entzündungs-Biomarkern (unter anderem C-reaktives Protein), die ebenfalls mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in Verbindung gebracht werden. Demgegenüber wies ihr Blut eine höhere Anzahl an nützlichen Proteinen wie Ketonkörper sowie insulinähnliche und wachstumsfaktorbindende Proteine auf. Bei den „Naschkatzen“ fielen die Ergebnisse leider weniger positiv aus: Neben einem größeren Risiko für Diabetes und Schlaganfälle ließ sich ein um ganze 31 Prozent höheres Risiko für Depressionen nachweisen als bei den beiden Vergleichsgruppen. Das Krebsrisiko dagegen war bei allen Gruppen in etwa gleich hoch.

Gesunde Ernährung von großem Vorteil für die Gesundheit

Die Wissenschaftler ziehen aus den Ergebnissen ihrer Studie den Schluss, dass gesunde Ernährungsgewohnheiten und ein geringer Zuckerkonsum eindeutig von großem Vorteil für die Gesundheit eines Menschen sind und das Risiko, an einer Depression oder Diabetes zu erkranken, einen Schlaganfall zu erleiden oder nierenkrank zu werden, zu einem nicht geringen Prozentsatz verringern können. Aus ihrer Sicht ist ein klarer und direkter Zusammenhang zwischen Nahrungsvorlieben bzw. bestimmten Ernährungsmustern und dem Risiko für verschiedene Allgemeinerkrankungen zu konstatieren. Allerdings muss bei der Bewertung der Studienergebnisse auch bedacht werden, dass bei der Erhebung der Daten mögliche genetische Ursachen oder schädliche Umwelteinflüsse nicht mit einbezogen wurden.

Studie zu den Risiken eines hohen Zuckerkonsums

Die britische Studie mit dem Titel „Artificial intelligence driven definition of food preference endotypes in UK Biobank volunteers is associated with distinctive health outcomes and blood based metabolomic and proteomic profiles“ kann unter nachfolgendem Link eingesehen werden.