Umfrage

MFA und ZFA: mehr gesellschaftliche Anerkennung gewünscht

Ein Fort- und Weiterbildungsdienstleister hat eine Umfrage zur Attraktivität der Berufe der MFA und ZFA durchgeführt. Mehr als zwei Drittel der Befragten zeigen sich „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Über 60 Prozent beklagen jedoch die weit verbreitete Unkenntnis der überaus wichtigen Funktion und grundlegenden Bedeutung von MFA und ZfA für die ambulante medizinische Versorgung.
Von Öffentlichkeitsarbeit (sk)
Erstellt am 22.05.2025
Quelle: PKV Institut GmbH
Drei freundlich lächelnde zahnmedizinische Fachangestellte in einer Praxis. © contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Anstieg der Zufriedenheit

Die „PKV Institut GmbH“ ist ein Dienstleister für Fort- und Weiterbildungsangebote für MFA und ZFA sowie andere Praxismitarbeitende mit Sitz in München und Veranstalter des jährlich in München stattfindenden größten deutschsprachigen Kongresses für medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte („Deutscher MFA-Tag & ZFA-Tag“). An der Befragung des PKV Instituts zur allgemeinen Zufriedenheit von MFA und ZFA mit ihrem Beruf und zu Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in Praxen nahmen insgesamt 192 Personen teil. Das Institut wiederholte damit seine bereits 2022 durchgeführte Umfrage mit identischen Fragen, an der 195 MFAs und ZFAs beteiligt waren.

Im Hinblick auf Maßnahmen zur Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit wurde nach flexiblen Arbeitszeitmodellen und Homeoffice, einer betrieblichen Altersvorsorge und Gesundheitsförderung, nach Zuschüssen, einer tariflichen oder übertariflichen Bezahlung, leistungsbezogenen Prämien, regelmäßigen Zielvereinbarungsgesprächen, gezielten individuellen Fortbildungen, regelmäßigen Teambesprechungen, Chancen zur Mitbestimmung sowie Team­events gefragt.

Das wichtigste Ergebnis der Umfrage: Über 68 Prozent der MFA und ZFA geben aktuell an, zufrieden (50,8 Prozent) oder sogar sehr zufrieden (17,3 Prozent) mit ihrem Beruf und der Praxis, in der sie beschäftigt sind, zu sein. 2022 lag der Grad der Zufriedenheit mit 40,7 Prozent (zufrieden) und 14,4 Prozent (sehr zufrieden) noch deutlich niedriger.

Mitarbeiterbindung

Bei den Maßnahmen der Mitarbeiterbindung ist auffällig, dass sich die Förderung und Unterstützung bei der Fort- und Weiterbildung sowie die Wertschätzung durch die Praxisleitung gegenüber den Ergebnissen der letzten Umfrage deutlich verbessert haben. 51 Prozent der MFA bzw. ZFA geben an, dass sie Unterstützung und Förderung vonseiten ihres Arbeitgebers erhalten – das ist eine signifikante Steigerung gegenüber dem Ergebnis von 36,8 Prozent im Jahr 2022. Ein ähnlicher Sprung nach vorne ist bei der Wertschätzung durch die Praxisleitung zu verzeichnen, denn 47,3 Prozent der Befragten kamen hier zu einem positiven Votum, während dies im Jahr 2022 nur 34,6 Prozent taten. Gleichzeitig hat sich der Trend zu regelmäßigen Zielvereinbarungsgesprächen verstärkt und ist auf 28,7 Prozent im Vergleich zu 18,4 Prozent 2022 gestiegen. Allenfalls leicht gewachsen ist die Bereitschaft der Arbeitgeber, flexible Arbeitszeitmodelle für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf anzubieten – von 35,1 Prozent 2022 auf aktuell 37,2 Prozent. Dabei gilt es zu bedenken, dass der MFA- bzw. ZFA-Beruf zu 95 Prozent von Frauen ausgeübt wird. Homeoffice steht jeder fünften der befragten Personen offen.

Gehaltssituation

Bei der Entlohnung hat sich im Vergleich zum Stand von 2022 nur wenig verändert. Eine tarifliche Bezahlung erhalten 42,5 Prozent der Befragten (gegenüber 41,6 Prozent 2022), 26,6 Prozent und damit ein leichtes Plus von 0,1 Prozent werden zurzeit übertariflich bezahlt. Für leistungsbezogene Prämien für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter greifen 18 Prozent der Praxisinhaber aktuell tiefer in die Tasche als im Jahr 2022 – hier ist eine Steigerung von 3,5 Prozent zu verzeichnen.

Teamförderung

65 Prozent und damit weit über die Hälfte der teilnehmenden MFAs und ZFAs geben an, dass in ihren Praxisteams ein kollegialer und wertschätzender Umgang vorherrscht. Das ist ein erfreulicher Zuwachs an Teamgeist, denn 2022 berichteten nur 53 Prozent von einem ähnlich positiven Betriebsklima. Möglicherweise spielt dabei eine Rolle, dass derzeit fast die Hälfte der befragten Personen (48,4 Prozent) davon berichten können, dass in ihrer Praxis regelmäßig Teamevents, Ausflüge und Feiern stattfinden. 2022 vermeldeten das nur weniger als ein Drittel der Umfrageteilnehmenden (31,9 Prozent).

Gründe für Unzufriedenheit 

Analog zum Anstieg der allgemeinen Zufriedenheit bei den MFA und ZFA hat sich auch die Unzufriedenheit gegenüber dem Jahr 2022 verringert. 31,1 Prozent zeigen sich aktuell noch unzufrieden oder sehr unzufrieden in ihrem Beruf im Vergleich zu 44,9 Prozent 2022, ein Jahr, das allerdings noch unter dem Zeichen der Corona-Epidemie stand. Dennoch bedeutet dieses Befragungsergebnis, dass knapp ein Drittel der Befragten aktuell nicht zufrieden ist mit der eigenen beruflichen Situation. Entsprechend scheint auch die Zahl der Kündigungen angestiegen zu sein. 53 Prozent der Befragten geben an, von Kündigungen aus ihrem Arbeitsumfeld zu wissen, im Jahr 2022 waren nur 45 Prozent der Umfrageteilnehmenden solche Kündigungen bekannt.

Von denjenigen MFA und ZFA, die angaben, unzufrieden zu sein, benannte jede fünfte Person als hauptsächliche Quelle der Unzufriedenheit die spürbaren Veränderungen des gesellschaftlichen Klimas, die sich aufseiten der Patientinnen und Patienten in einem gesteigerten egoistischen Anspruchsdenken, vermindertem Respekt und einer wachsender Unhöflichkeit gegenüber Praxismitarbeitenden bemerkbar machen. Dies ist nicht selten Ausdruck von Frustrationen angesichts politischer Entwicklungen und Einschränkungen im Gesundheitswesen, die dann unverhohlen am Praxisteam ausgelassen werden.

Gesellschaftliche Anerkennung fehlt

Der häufigste Grund für die Unzufriedenheit, der von MFA und ZFA angegeben wird, ist allerdings der Mangel an gesellschaftlicher Anerkennung, der von 58,9 Prozent als gering und von 17 Prozent als sehr gering eingeschätzt wird. 61,5 Prozent der Befragten gehen von einer allgemein vorherrschenden Unkenntnis der anspruchsvollen fachlichen Kompetenzen sowie der wichtigen Funktion und zentralen Bedeutung ihres Berufsstands für die ambulante medizinische Versorgung aus. In einer dreijährigen Berufsausbildung und in Fort- und Weiterbildungen erwerben MFAs und ZFAs ein umfangreiches medizinisches und verwaltungstechnisches Fachwissen, das unter anderem grundlegend für die Praxisorganisation, die Vor- und Nachbereitung von Behandlungen, die Behandlungsassistenz sowie die Abrechnung und damit für eine dauerhaft funktionierende Gesundheitsversorgung ist. Zu den fachlichen kommen persönliche Kompetenzen wie zum Beispiel Entscheidungsfähigkeit unter Zeitdruck, Belastbarkeit und Resilienz hinzu.

Das PKV Institut empfiehlt Praxisleitungen als ersten Schritt zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit generell die Durchführung einer regelmäßigen und systematischen Befragung der Mitglieder ihres Praxisteams, wie sie laut den Ergebnissen der aktuellen Umfrage des Instituts bereits von 20,9 Prozent der Praxen realisiert wird.

   

Pressemitteilung der PKV Institut GmbH

So können Praxen engagierte MFAs und ZFAs halten

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des PKV Instituts mit dem Titel „Wertschätzung und Weiterbildung: So können Praxen engagierte MFAs und ZFAs halten“ mit allen Details und Ergebnissen der Befragung.