Umfrage

Obstruktive Schlafapnoe: Unterkieferprotrusionsschiene knapp der Hälfte der Patienten unbekannt

Eine bundesweite Online-Umfrage zeigt, dass beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) sehr viele Patienten bei der Therapie mit Atemmasken mangelnden Schlafkomfort und eine komplizierte Handhabung des technischen Equipments beklagen. Trotzdem hat ungefähr die Hälfte der Befragten keine Kenntnis über alternative Therapieformen, wie sie etwa die UPS darstellt.
Von Öffentlichkeitsarbeit (sk)
Erstellt am 04.06.2025
Quelle: Spectaris | zm online
Ein Mann liegt laut schnarchend in einem Bett, seine Partnerin liegt wach und hält sich mit dem Kopfkissen die Ohren zu. © Andrey Popov – stock.adobe.com

Aufklärungsdefizit bei alternativen Therapieformen

Die deutschlandweite Online-Umfrage wurde von Spectaris, dem Fachverband Medizintechnik im Deutschen Industrieverband, im Rahmen der umfassenden Studie „Hilfsmittelversorgungs-Barometer (HMV) 2024“ in den Monaten August bis Dezember 2024 bei rund 2.455 Schlafapnoe-Patientinnen und -Patienten durchgeführt, die sich zu diesem Zeitpunkt einer Überdrucktherapie mit Atemmaske und Schlafapnoegerät (Positive-Airway-Pressure-Therapie, kurz PAP-Therapie) unterzogen. Im Focus der Umfrage standen ihre Erfahrungen und Einschätzungen rund um die Qualität und Leistung in der Schlaftherapie-Versorgung. Dabei zeigten sich 68 Prozent der Umfrageteilnehmenden mit dem Schlafkomfort, 25 Prozent mit der in ihren Augen eher schwierigen Handhabung der eingesetzten Gerätschaften unzufrieden und gaben diese Mängel als Hauptgrund für einen möglichen Therapieabbruch an.

Bei 64 Prozent der befragten Personen hatte der Facharzt, bei 36 Prozent der Hausarzt die OSAS-Diagnose gestellt. Vor allem die Fachmediziner, in der Regel Schlafmediziner oder Pneumologen, spielen bei der Erkennung und Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe also eine entscheidende Rolle. Die fachärztliche Betreuung einschließlich der vor Behandlungsbeginn erfolgten Aufklärung über das Krankheitsbild und mögliche Folgeerkrankungen wurde von mehr als zwei Dritteln der Patientinnen und Patienten als in hohem Maß zufriedenstellend bewertet. Auffällig war jedoch ein offensichtlich vorhandenes Aufklärungsdefizit im Hinblick auf das gesamte Behandlungsspektrum bei obstruktiver Schlafapnoe. Denn fast die Hälfte der Befragten (47,9 Prozent) war sich nicht darüber im Klaren, dass es auch alternative Therapieformen zur PAP-Therapie wie Lagerungshilfen oder Unterkieferprotrusionsschienen gibt, bzw. konnte sich nicht daran erinnern, darüber informiert worden zu sein. Eine stärkere Berücksichtigung alternativer Behandlungsmöglichkeiten bei der fachärztlichen Aufklärung betroffener Patientinnen und Patienten wäre hier wünschenswert.

   

Obstruktives Schlafapnoesyndrom

Bundesweite Online-Umfrage

Zum ausführlichen Spectaris-Studienbericht „Hilfsmittelversorgungs-Barometer (HMV) 2024“ mit den Ergebnissen der Online-Umfrage unter 2.455 OSAS-Patientinnen und -Patienten gelangen Sie über folgendem Link.