Alarmierende Ergebnisse
Die Mundgesundheit vieler Pflegeheimbewohner ist schlecht. Das fand eine Untersuchung von 458 Pflegeheimbewohnern in Flandern (Belgien) heraus. Die Studie, welche in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde, kam zum Ergebnis, dass mehr als drei Viertel der Bewohner eine schlechte Mundhygiene aufwiesen.
Fast 70 Prozent der Prothesenträger hatten eine verunreinigte Prothese und fast die Hälfte litt unter Zahnfleischerkrankungen. Darüber hinaus wiesen über 44 Prozent unbehandelte Karies mit tiefen Zahnmarkschäden auf.
Neues System könnte Verbesserung einleiten
Einer der Gründe könnte laut Forscherinnen und Forscher die Medikamenteneinnahme sein, welche in vielen Fällen zu Mundtrockenheit führt. Zudem hatten nur 29,4 Prozent der untersuchten Personen im vorangegangenen Jahr einen Zahnarzttermin. Vor allem bei Pflegebedürftigen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder eingeschränkter Selbstständigkeit waren die Probleme sichtbar. Aber auch Menschen mit Demenz waren proportional häufiger von einer schlechten Mundgesundheit betroffen, da sie seltener Beschwerden äußern, was die Diagnose und Behandlung komplizierter macht.
Aktuell wird in Belgien die BelRAI LTCF-Bewertung eingeführt. Das System soll zur Gesundheitsüberwachung in Pflegeheimen genutzt werden und könnte somit künftige Ergebnisse verbessern.
Mundgesundheit in Pflegeheimen
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Die vollständige Studie wurde in der Fachzeitschrift Scientific Reports unter dem Titel “Oral health of nursing home residents in Flanders, Belgium, and its associated factors” veröffentlicht und ist über den folgenden Link einsehbar.