Gesundheitspolitik

Protestwelle bei Zahnärzten geht weiter

Es finden Zahnärzte-Aktionen und -Kundgebungen in Berlin, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland statt.
Von Susanne Krieger, KZV Nordrhein
Erstellt am 18.06.2024
Quelle: KZBV und Landes-KZVen
Auf dem Bild sieht man Demonstranten, die rote Karten hochhalten. © Edmonds/KZVNR
Protest der Zahnärzteschaft in Köln auf dem Roncalliplatz am Dom 14. Juni 2023

Bei der Zahnärzteschaft reißt die Protestwelle gegen die Sparpolitik aus dem Hause Lauterbach und die Missstände im Gesundheitswesen weiterhin nicht ab. Wie auf den Seiten des FVDZ zu lesen ist, schloss sich auch die Bayerische Landeszahnärztekammer an und ging am 12. Juni an die Öffentlichkeit. Unter dem Motto „Schluss mit Lücken, Herr Lauterbach! Zahnmedizin braucht Zukunft“ führte die BLZK mit Unterstützung des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf) sowie weiterer zahnärztlicher Organisationen und Verbände (mit dabei ist etwa der Landesverband Bayern des FVDZ) an diesem Tag ab 11 Uhr auf dem Marienplatz in München eine Protestaktion durch.

In Berlin steht dann der 18. Juni 2024 unter der Losung: „Zähne zeigen gegen diese kranke Gesundheitspolitik“. Zahnärztekammer Berlin und Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin veranstalten an diesem Dienstag von 10.00 bis 11.30 Uhr in den Räumlichkeiten der KZV Berlin eine Podiumsdiskussion, der ab 11.55 Uhr (fünf vor zwölf!) eine Kundgebung folgt.

Wie wir bereits berichtet haben, appellieren in Niedersachsen der FVDZ, die Kassenzahnärztliche Vereinigung und die Zahnärztekammer sowie die „Zahnärzte für Niedersachsen“ (ZfN) an die dortigen Zahnärztinnen und Zahnärzte, am 18. Juni 2024 ihre Praxistätigkeit einzustellen und stattdessen nach dem Motto „Aus der Not eine Tugend machen“ an einem kostenlosen digitalen Fortbildungstag teilzunehmen.

Praxisschließungen und Protestaktionen sind am 18. Juni außerdem in Baden-Württemberg und im Saarland geplant. Die Proteste richten sich überall gegen Leistungskürzungen, Budgetierung und Bürokratie, gegen die Verschlechterung der wohnortnahen Patientenversorgung und den Fachkräftemangel sowie nicht zuletzt gegen den GOZ-Stillstand und iMVZ.

Im Hintergrund wird die bundesweite KZBV-Kampagne „Zähne zeigen“ unvermindert weitergeführt und intensiviert – gerade ist das Portfolio der Kampagnenmaterialien durch ein neues Kampagnenplakat erweitert worden, Großflächenplakate, digitale Displays und Onlinebanner sind geplant. Die Kampagne der KZBV wird selbstverständlich ebenfalls auf den reichweitenstarken Social-Media-Kanälen geführt. Beim Protest der Heilberufe mit dabei ist auch die BZAEK, die angesichts des Übermaßes an Bürokratie, der desaströsen Sparpolitik zulasten der Prävention und vor dem Hintergrund des Praxissterbens in ländlichen Gebieten ebenfalls eine Kehrtwende in der Gesundheitspolitik fordert. Unter dem Kampagnen-Motto „Politik braucht Praxisnähe“ kämpft die Bundeszahnärztekammer für praxisnahe politische Entscheidungen, die den aktuellen Herausforderungen in den Zahnarztpraxen und den Interessen der Patientinnen und Patienten gerecht werden.