Stimmungswert der Zahnärzte auf dem dritten Platz
Seit mehr als 15 Jahren fragt die Stiftung Gesundheit im Rahmen eines Stimmungsbarometers für den Bereich der ambulanten Versorgung einmal pro Quartal niedergelassene Ärzte und Heilberufler nach ihrer allgemeinen Stimmung sowie danach, wie sie ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten. Dem Stimmungsbarometer liegt jeweils eine repräsentative Erhebung zugrunde, die mittels Online-Fragebogen durchgeführt wird.
Im zweiten Quartal 2025 hat sich die Stimmung der Ärzte- und Zahnärzteschaft sowie der Psychologischen Psychotherapeuten insgesamt um 7,1 Punkte verbessert, dabei stieg der Wert bei der Einschätzung der aktuellen Lage um 5,5 Punkte, bei den wirtschaftlichen Erwartungen für die kommenden sechs Monate um 8,5 Punkte. Die deutlichste Aufhellung der Stimmung zeigt sich bei den Hausärzten (plus 10,4 Punkte), bei den Zahnärzten ist ein Plus von 7,7 Punkten zu verzeichnen. Der Anstieg bei den Fachärzten fällt mit einem Plus von 3,4 Punkten eher bescheiden aus. Das Plus bei den Psychologischen Psychotherapeuten liegt zwar ebenfalls nur bei 4,0 Punkten, sie weisen jedoch mit einem Stimmungswert von plus 4,9 Punkten als einzige Berufsgruppe einen positiven Stimmungswert auf. Ihnen folgen auf dem zweiten Platz die Hausärzte mit einem Wert von minus 18,3 Punkten auf der Stimmungsskala, an dritter Stelle liegen die Zahnärzte mit einem ebenfalls weiterhin im Minusbereich verharrenden Stimmungswert von minus 21,1 Punkten. Das Schlusslicht bilden die Fachärzte mit einem Minuswert von 25,6 Punkten.
Die Auswertung für das gerade abgeschlossene zweite Quartal 2025 zeigt auch, dass die Digitalisierung bei den Störfaktoren für den Praxisbetrieb jetzt auf dem ersten Platz rangiert – sie behindert nach Ansicht von zwei Dritteln der Befragten den Arbeitsalltag. Diese Spitzenposition nahmen beim letzten Barometer noch die Weichenstellungen in der Gesundheitspolitik ein. Diese belegen jetzt immerhin noch den zweiten Platz bzw. werden von 62,1 Prozent der Umfrageteilnehmenden negativ bewertet. Etwa die Hälfte der Befragten sieht sich im Praxisalltag durch die sonstige Praxisadministration eingeschränkt.
Nach Einschätzung der Stiftung Gesundheit liegt die spürbare Verbesserung der Stimmung vor allem an dem im Mai erfolgten Regierungswechsel. War das Verhältnis zwischen Politik und Selbstverwaltung bislang angespannt, hofft die Ärzte- und Zahnärzteschaft jetzt auf einen gesundheitspolitischen Kurswechsel unter der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. Die Lage des Gesundheitssystems, der sich die Ministerin stellen muss, ist jedoch als überaus problematisch anzusehen. So verzeichnet Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern der EU zwar die höchsten Gesundheitsausgaben im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt, weist aber die niedrigste Lebenserwartung in Westeuropa auf. Neben der Konsolidierung der Finanzen im Gesundheitswesen steht daher auch eine deutliche Verbesserung von Zugang und Qualität im Bereich der medizinischen Versorgung hierzulande an.
Stimmungsbarometer der Stiftung Gesundheit
Stimmungsaufhellung bei Ärzten und Zahnärzten
Hier gelangen Sie zu den Ergebnissen des Stimmungsbarometers der Stiftung Gesundheit für das 2. Quartal 2025.