Stimmung insgesamt weiterhin schlecht
Seit mehr als 15 Jahren fragt die Stiftung Gesundheit im Rahmen eines Stimmungsbarometers für den Bereich der ambulanten Versorgung einmal pro Quartal niedergelassene Ärzte und Heilberufler, wie sie ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten. Insgesamt ist die Stimmung im 3. Quartal dieses Jahres im Vergleich zur vorhergehenden Befragung leicht, d. h. um 1,3 Punkte gesunken. Während sich die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage um 3,0 Punkte verbessert hat, zeigt sich bei der Erwartung für die kommenden sechs Monate ein gegenläufiger Effekt: Hier gingen die Werte um durchschnittlich 4,9 Punkte zurück.
Werte der ärztlichen Fachgruppen
Bei den ärztlichen Fachgruppen führen die Hausärzte die Rangliste der schlechten Stimmung an. Ihr Wert liegt nach einem Rückgang um 3,3 Punkte bei minus 35. Ebenso um 3,3 Punkte hat sich die Stimmung der Fachärzte verschlechtert. Auf der Skala der Stiftung Gesundheit kommen sie auf einen Wert von minus 30,4. Auch bei den Zahnärzten sieht es nicht viel rosiger aus: Zwar ist hier ein leichtes Plus von 1,9 Punkten zu verzeichnen. Der Stimmungswert von minus 29,2 spricht aber ebenfalls Bände. Mit einem Wert von 3,6 Punkten liegen einzig und allein die Psychologischen Psychotherapeuten im Plusbereich – und dies bereits seit fünf Jahren. Ihre Stimmung stieg aktuell sogar um 1,3 Punkte an. Rückblickend betrachtet befinden sich Ärzte und Zahnärzte seit mehr als zwei Jahren in einem deutlichen Stimmungstief.
Sorgen trüben die Stimmung
Was macht den Ärzten und Zahnärzten dabei die größten Sorgen? Das sind vor allem die Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (71,9 Prozent), die Digitalisierung (63,6 Prozent) und die Praxis-Administration, die nichts mit der Digitalisierung zu tun hat (51,5 Prozent). Bei allen Gruppen der ärztlichen Leistungserbringer wird die aktuelle wirtschaftliche Lage von etwa 45 bis knapp 50 Prozent der Befragten als immerhin befriedigend beurteilt, für gut befinden sie nur 17,2 Prozent der Hausärzte, 18,7 Prozent der Fachärzte und 20,3 Prozent der Zahnärzte, aber 37,5 Prozent der Psychologischen Psychotherapeuten. Für schlecht erachten sie 33,6 Prozent der Hausärzte, 28,9 Prozent der Fachärzte und 32,2 Prozent der Zahnärzte sowie lediglich 17 Prozent der Psychologischen Psychotherapeuten. Für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Praxen in den nächsten sechs Monaten sehen viele Ärzte und Zahnärzte buchstäblich schwarz: Mehr als die Hälfte der Haus- und Fachärzte (57,4 und 51,6 Prozent) und 47,5 Prozent der Zahnärzte, jedoch nur 19,8 Prozent der Psychotherapeuten erwarten eine ungünstige Entwicklung.
Stimmungsbarometer der Stftung Gesundheit
Hier gelangen Sie zu den Ergebnissen des Stimmungsbarometers der Stiftung Gesundheit für das 3. Quartal 2024.