Mehr als nur Mahnmale
Sie waren angesehene Zahnärzte, Familienväter und engagierte Mitglieder ihrer Gemeinden – bis die Nationalsozialisten sie entrechteten, verfolgten und ermordeten. Dr. Waldemar Spier, Dr. Ferdinand Feidelberg, Dr. Alfred Meyer und Max Adler teilten das tragische Schicksal vieler jüdischer Mediziner in Deutschland. Heute erinnern Stolpersteine in Nordrhein an ihr Leben und ihre gewaltsame Vertreibung. Diese Mahnmale fordern auf, die Vergangenheit nicht zu vergessen und für eine Zukunft in Menschlichkeit und Toleranz einzutreten.
Grausame Schicksale während der NS-Zeit
Dr. Waldemar Spier war ein angesehener Zahnarzt und engagierter Bürger in Düsseldorf. Am 11. September 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er zur Zwangsarbeit eingeteilt wurde. Er starb an den Folgen der unmenschlichen Haftbedingungen. In Köln war Dr. Ferdinand Feidelberg als Zahnarzt tätig und verstarb am 20. August 1942 im Ghetto von Łódź. Dr. Alfred Meyer arbeitete in Wuppertal-Barmen, doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann für ihn eine Zeit der Bedrohung und Verfolgung. Am 16. Mai 1933 verhafteten ihn SA-Mitglieder, die ihn anschließend misshandelten und ermordeten. Max Adler ließ sich nach Abschluss seines Zahnmedizinstudiums in Mönchengladbach nieder. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus erkannten Adler und seine Familie wachsende Gefahr und entschieden sich 1936 zur Emigration. Sie verließen Deutschland in Richtung England, wo er 1984 verstarb.
Erinnerung an vier Leben
Die Stolpersteine für Dr. Waldemar Spier, Dr. Ferdinand Feidelberg, Dr. Alfred Meyer und Max Adler erinnern an ihr Leben, ihr Wirken und ihr grausames Schicksal. Als jüdische Zahnärzte waren sie nicht nur Opfer von Entrechtung und Verfolgung, sondern auch Teil einer Gesellschaft, die sie einst schätzte und dann ausgrenzte.
Vollständiger Text im Rheinischen Zahnärzteblatt
Ein Blick ins Magazin lohnt sich
Mehr Informationen über die vier Zahnärzte und deren Schicksale finden sich in der aktuellen Ausgabe des RZB auf den Seiten 66 und 67.