Auch Zahnärzte öfter in eigener Praxis tätig als Ärzte
Die Zahl der Zahnärztinnen in Deutschland, die eine eigene Praxis gegründet haben, übersteigt die der niedergelassenen Ärztinnen um über 8 Prozentpunkte. So sind 75,1 Prozent der Zahnärztinnen, aber nur 66,5 Prozent der Ärztinnen in der eigenen Praxis tätig. Schaut man sich dagegen an, wie viele von den angestellten Medizinerinnen aller Fachrichtungen in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) arbeiten, liegen die Ärztinnen vor den Zahnärztinnen: 16 Prozent aller angestellten Ärztinnen, aber nur 9 Prozent aller Zahnärztinnen im Angestelltenverhältnis arbeiten in Deutschland in einem MVZ.
Im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Selbstständigen und Angestellten ergibt sich bei den männlichen Vertretern der Ärzte- und Zahnärzteschaft ein ähnliches Bild. Die Tätigkeit in eigener Praxis ist bei den Zahnärzten der haushohe Favorit. Dafür haben sich 85,5 Prozent entschieden. Auch die Mehrzahl der Ärzte hat sich in eigener Praxis niedergelassen, allerdings mit einem Anteil von 73,6 Prozent um fast 12 Prozentpunkte weniger, als es bei den Zahnärzten der Fall ist. Entsprechend sind 26,4 Prozent der Ärzte und 14,5 Prozent der Zahnärzte in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt.
Vergleicht man das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen medizinischen Angestellten in Arzt- und Zahnarztpraxen, geht aus den Daten der Versorgungsanalyse hervor, dass die Zahnärztinnen und Ärztinnen ihre männlichen Kollegen hier deutlich überrunden: Rund zwei Drittel aller medizinischen Angestellten in Praxen sind weiblich. Die Zahl der in einem MVZ beschäftigen weiblichen Angestellten entspricht dagegen ungefähr der Anzahl der männlichen. Auch bei den in eigener Praxis Niedergelassenen ist das Verhältnis von männlichen und weiblichen Praxisinhabern ausgewogen.
Zahl der Angestellten in MVZ weiter gestiegen
Was die Zahl der medizinischen und zahnmedizinischen Angestellten in MVZ betrifft, so ist hier weiterhin eine steigende Tendenz zu beobachten. Lag der Anteil der als Ärzte und Zahnärzte Angestellten in medizinischen Versorgungszentren im Jahr 2022 noch bei 13,8 Prozent, haben sich inzwischen 16,2 Prozent und damit rund 7.000 Mediziner und Zahnmediziner mehr als zuvor für ein Beschäftigungsverhältnis in einem MVZ entschieden.
Versorgungsanalyse 2024 der Stiftung Gesundheit
Hintergrundinformationen und weiterführende Links
Bei den Versorgungsanalysen der Stiftung Gesundheit werden niedergelassene Ärzte/-innen, Zahnärzte/-innen und Psychologische Psychotherapeuten/-innen sowie angestellte Behandler/innen in Praxen und MVZ berücksichtigt. Nicht berücksichtigt werden Behandler/innen, die im stationären Sektor arbeiten, nicht in der Patientenversorgung tätig sind oder sich im Ruhestand oder in Elternzeit etc. befinden.
Datenbasis ist das Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung, das von der Stiftung Gesundheit unterhalten und regelmäßig aktualisiert wird. Dieses bietet einen Überblick über die Landschaft der medizinischen Versorgung in Deutschland mit ihren rund 530.000 Medizinern und Medizinerinnen, die in der Patientenversorgung als Niedergelassene praktizieren und als Angestellte in Praxen, Kliniken und MVZ beschäftigt sind.
Alle Ergebnisse der Versorgungsanalyse 2024 sowie Informationen zum Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung finden Sie auf der Website der Stiftung Gesundheit.