eArztbrief
Der elektronische Arztbrief (eArztbrief) ist die digitale Version des klassischen Arztbriefs, mit dem medizinische Informationen sicher zwischen Ärzten, Zahnärzten und anderen medizinischen Einrichtungen ausgetauscht werden können.

Der eArztbrief wird über die Telematikinfrastruktur (TI) und den sicheren Kommunikationsdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) Ende zu Ende verschlüsselt versendet.
Mit der KIM Version 1.5 ist es Ihnen möglich, Dateien größer 15 MB (bis zu 500 MB) zu versenden. Möchten Sie große KIM Nachrichten empfangen, können Sie dies in Ihrem PVS in der KIM-Konfigurationsmaske aktivieren (Sprechen Sie mit Ihrem IT-Dienstleister). Sobald die Aktivierung erfolgt ist, wird die KIM Version im VZD mit 1.5 + gekennzeichnet, sodass Versender-Praxen sehen können, dass Sie empfangsbereit sind.
EArztbriefe signieren Sie rechtsicher mit dem elektronischen Heilberufsausweis (eHBA). Hierzu können Sie beispielsweise die Stapel- oder Komfortsignatur nutzen.
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Der eArztbief ist für Ärzte verpflichtend.
Für Zahnärzte gilt diese Verpflichtung nicht!
Zahnärzte können den eArztbrief freiwillig nutzen, insbesondere für den Austausch mit anderen Fachärzten oder Kliniken. -
- Schnellerer Austausch mit anderen Praxen und Fachärzten (z. B. bei Überweisungen oder Konsilanfragen)
- Sichere Übermittlung von Patientendaten durch Verschlüsselung und Authentifizierung über KIM
- Kostenersparnis, da Porto, Papier und Versand entfallen
- Effizientere Dokumentation, da die Briefe direkt in das Praxisverwaltungssystem integriert werden können
- Verbesserte Patientenversorgung, da relevante Informationen schneller verfügbar sind
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Ein Patient kommt in die Zahnarztpraxis mit starken Schmerzen im Bereich eines retinierten Weisheitszahns. Nach der Untersuchung entscheidet der Zahnarzt, dass eine chirurgische Entfernung durch einen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen (MKG-Chirurgen) erforderlich ist.
Ablauf mit dem eArztbrief:
1. Erstellung des eArztbriefs durch den Zahnarzt
- Der Zahnarzt dokumentiert den Befund im Praxisverwaltungssystem (PVS).
- Es werden relevante Daten wie:
- Anamnese (z. B. Schmerzen, Entzündung, Vorerkrankungen)
- Röntgenaufnahmen (OPG oder DVT)
- Medikamente (z. B. Blutverdünner)
in den eArztbrief eingefügt.
2. Sichere Übermittlung über KIM
- Der Zahnarzt signiert den eArztbrief mit dem eHBA.
- Über den sicheren Kommunikationsdienst KIM wird der eArztbrief direkt an die Kieferchirurgische Praxis gesendet.
3. Empfang und Vorbereitung durch den Kieferchirurgen
- Der MKG-Chirurg erhält den eArztbrief und kann sich bereits vor dem Termin über den Fall informieren.
- Falls erforderlich, kann der Chirurg zusätzliche Untersuchungen oder eine spezielle OP-Vorbereitung einplanen.
- Ein schnellerer Termin wird ermöglicht, da alle Unterlagen vollständig vorliegen.
4. Rückmeldung nach der OP an den Zahnarzt
- Nach der Weisheitszahnentfernung sendet der Kieferchirurg einen eArztbrief mit OP-Bericht zurück.
- Dieser enthält Details zur OP-Methode, Nachsorgeempfehlungen und möglichen Komplikationen.
- Der Zahnarzt erhält die Infos direkt ins PVS und kann die Nachsorge und Wundkontrolle übernehmen.
Vorteile für die Zahnarzt- und MKG-Praxis:
- Schnellere und strukturierte Überweisung ohne Papierkram oder Fax
- Direkte Integration in die Patientenakte (keine verlorenen Befunde)
- Verbesserte Behandlungsqualität durch lückenlose Kommunikation
- Zeitersparnis für Patienten und Praxen
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